Foto der Stadt KasselAm Donnerstagnachmittag trafen wir uns zunächst am Hotel Schloss Wilhelmshöhe und gingen nur wenige Meter zu Fuß in den Bergpark. Kurz trat das Problem auf, unsere Touristenführerin zu finden, aber Problemlösunghaben wir ja gelernt, so dass es recht zügig losgehen konnte.

Lockerer Austausch beim Spaziergang

Rechtsanwalt Horst Leis reiste bereits am Vortag an und nutzte die Gelegenheit mit uns ins Gespräch zu kommen. Auch Kristina Trierweiler, Geschäftsführerin der BRAK nahm den weiten Weg auf sich, um an unserer Veranstaltung teilzunehmen. Für einen lockeren Austausch ist ein Spaziergang hervorragend geeignet und so „flanierten“ wir durch den wunderschön angelegten und ca. 240 Hektar großen Bergpark.

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Taschentuchbaum und Co.

Unsere Touristenführerin erzählte uns, dass ca. 600 verschiedene Bäume aus aller Herren Länder hier wachsen und gedeihen, weil es bei einer Einladung durch einen Kaiser, König etc. damals Tradition war, einen Baum als Geschenk mitzubringen. Wir lernten verschiedene Bäume wie beispielsweise den Taschentuchbaum kennen. Besonders angetan war Christoph Rademacher aber vom „Halbkuchenbaum“, der leider erst im Herbst seinen charakteristischen Duft verbreitet.

Kultur pur

Mit dem Wetter hatten wir zwar nicht 100 %ig ins Schwarze getroffen, aber das hat uns nicht abgehalten, uns weiterzubilden. Wir lernten, dass Landgraf Karl von Hessen den Herkules erbauen ließ und hierfür eigens einen Architekten aus Italien engagierte, da er unbedingt außergewöhnliche Wasserspiele haben wollte und eben nicht nur eine langweilige Wasserfontäne. So entstanden die Kaskaden am Fuße des Herkules, auf denen das Wasser in einer beeindruckenden Länge hinabläuft und die uns zu einem späteren Zeitpunkt überwältigen sollten. Der Herkules gehört zum UNESCO Weltkulturerbe, weil die um 1700 erbauten Wasserspiele immer noch unverändert betrieben werden. Sodann haben wir von weitem noch einen Blick auf das wieder neu erbaute Lustschloss Löwenburg geworfen und uns anschließend auf den Weg in das freundliche Brauhaus „Zum Rammelsberg“ begeben.

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Fachkräftemangel

Organisation ist alles und so hatten wir bereits um 16.00 Uhr sämtliche Gerichte an das freundliche Brauhaus „Zum Rammelsberg“ durchgegeben und uns um 18.00 Uhr in freudiger Erwartung gesellig dort niedergelassen. Freundlich war unsere Bedienung, jedoch macht der Fachkräftemangel auch hier nicht halt. Wir mussten sehr, sehr, sehr lange auf das Essen warten, aber wir hatten uns genug zu erzählen und gelacht wurde auch mit hungrigem Magen.

Nach ausgiebiger Stärkung konnten wir den „weiten“ Fußmarsch zum Hotel antreten und haben diese Herausforderung Dank GPS erfolgreich gemeistert. Der Abschluss des Abends erfolgte wie so oft in der Hotelbar. Unglaublich, wie viel man sich nach einem Jahr zu erzählen hat oder wie viel Interessantes es über neue Kolleginnen/Kollegen zu erfahren gibt.


Freitag

Der Freitagmorgen startete mit einer Begrüßung durch den Präsidenten der Rechtsanwaltskammer Kassel, Herrn Marcus Baum, per Videokonferenz aus Italien. Herr Baum betonte, dass er unser Engagement zur stetigen Weiterbildung und unseren Einsatz für den Nachwuchs, beeindruckend findet. Wir wiederum waren beeindruckt, dass er sich auch in seinem Urlaub für unsere Begrüßung Zeit nahm. Beflügelt von diesen Worten starteten wir ins Seminar.

Das Thema „Datenschutz im Spannungsfeld von KI und Arbeits- & Berufsrecht“ (Hemmschuh oder Chance?) wurde uns durch Herrn Rechtsanwalt Horst Leis, LL.M leidenschaftlich nähergebracht. Wir haben viel erfahren, wo KI bereits überall eingesetzt wird, wie sie bedient werden sollte, um konkrete Ergebnisse zu erzielen und für welchen Einsatz sie in Kanzleien geeignet ist. Auch praktisch konnten wir sehen, welche Überprüfungsmöglichkeiten vorhanden sind, von denen wir nichts ahnen. Ein ausführliches Skript rundete den Einblick ab, um einen globalen Überblick zu dieser Thematik zu erhalten. Konkrete Praxisfragen konnten aufgenommen und diskutiert werden.

Im Anschluss fand unsere diesjährige Mitgliederversammlung statt. Nur 10 min. vor Beginn trat eine Kollegin dem Verein bei, so dass wir sie in unserer Runde herzlich willkommen heißen konnten! In der Mitgliederversammlung wurde über das letzte Jahr berichtet, die angekündigte Satzungsänderung beschlossen und in die Zukunft geschaut. Wir dürfen gespannt sein, ob unser angedachtes Online-Treffen aktiv genutzt werden wird …

Vom anstrengenden, langen Tag sind wir nun ohne Wandermarsch direkt in das Restaurant des Hotels marschiert und haben diesmal zeitnah lecker gegessen.

Dass der Herkules im Bergpark für seine beeindruckenden Wasserspiele bekannt ist, lernten wir bereits, so dass wir uns erwartungsvoll und völlig gespannt wieder auf den Weg in den Bergpark begaben. Die Ausschreibung an der Hotelrezeption kündigte den Beginn der Wasserspiele für 21:45 Uhr an. Es waren beeindruckend viele Menschen vor Ort. Manche sah man am Wegesrand zum Herkules hinaufwandern. Wir warteten weiter, bedauerlicherweise ohne Getränke (wie sie noch am Vortag uns begleiteten)! Irgendwann erreichte uns das Gerücht, dass die Wasserspiele später beginnen sollen.

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Nachdem wir bereits soooo lange vergebens gewartet hatten, entschieden wir uns, weiter zu warten, damit das Warten nicht umsonst gewesen war. Inzwischen sah man viele Menschen mit Taschenlampen den Berg vom Herkules wieder hinunterkommen. So langsam kam der Verdacht auf, dass wir evtl. mit den vielen anderen Menschen zusammen vergebens warteten… Und dann kam sie, die alleinige und einzige Wasserfontäne! Auf dieses Highlight, der einigen Stimmen nach zu urteilen einem umgedrehten Duschkopf nahekam, haben wir natürlich anschließend in der Hotelbar angestoßen.


Samstag

Der Samstagmorgen startete mit dem Thema „Berufsrecht aktuell und wichtige Haftungsfragen rund um die Kanzlei“ mit Frau Rechtsanwältin und Notarin Dr. h.c. Edith Kindermann, die viele Kolleginnen und Kollegen sicherlich als Präsidentin des DAV kennen. Frau Kindermann berichtete mitreißend und ausdrucksvoll gestikulierend, was in letzter Zeit neu gekommen ist, was angedacht ist und noch kommen soll. Neben den berufsrechtlichen Änderungen wurden aktuelle Abrechnungsfragen ausführlich beleuchtet. Angriffe auf die Vergütung abzuwehren, ist eine unserer täglichen Aufgaben, hierzu gehört umfassendes Wissen zur aktuellen Rechtsprechung. Wir fühlen uns nun wieder den täglichen Herausforderungen gewappnet.

Anschließend trafen wir uns am Rathaus in der Fußgängerzone in Kassel, um noch einmal mit der Touristenführerin Kassel „Auf den Spuren der Brüder Grimm“ zu erkunden. Wie glücklich können wir uns schätzen, dass es heute nicht nur bestimmten Familien und Verdienern vorbehalten ist, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu nutzen. Die Gebrüder Grimm hatten großes Glück, dass eine Tante ihnen Vieles ermöglichte. Auch bei dieser Führung begegnete uns nicht nur Sonnenschein, was aber die Geschichte nicht weniger interessant machte und wir uns immer weiter in die Märchenwelt hineinführen ließen.

In diesem Sinne: Es war einmal …

„Es war einmal ein großes hässliches Notarproblem-Monster namens UVZ-Gebühr. Es ärgerte leidenschaftlich gerne monatlich die Mitarbeiter im Notarbüro, indem es in der schönen modernen Notariatswelt einzelne handschriftliche Aktenzeichen auf eine Sammelrechnung kleckste und einzelne umständliche Buchungen ausspuckte. Und plötzlich unerwartet kam die gute Fee namens Forum Deutscher Rechts- und Notarfachwirte e.V. beschwingt des Weges und schaute dem großen hässlichen Notarproblem-Monster zu. Empört über den Unfug des Notarproblem-Monsters stemmte die gute Fee ihre Hände in die Hüften und pfiff alle ihre Freunde zusammen und die gute Fee hatte viele, viele Freunde! Auch diese schauten sich den Unfug des Notarproblem-Monsters an und waren sich ohne viele Worte sofort einig, dass das Notarproblem-Monster gemeinsam mit aller Kraft mit ihren Feen-Staub vom Unfug geheilt werden muss. Alle Freunde der guten Fee holten tiiiiieeeef Luft und pusteten ihren Feen-Staub auf das Notarproblem-Monster … Es gab einen lauten Knall und Zack: Das Notarproblem-Monster kleckste und spuckte keinen Unfug mehr. Die gute Fee und ihre Freunde klatschten sich in die Hände und pfiffen: GEMEINSAM sind wir stark, denn ein starkes Netzwerk lässt Probleme in Luft auflösen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann helfen sie noch heute …“ (näheres zur Geschichte erläutern wir gerne persönlich vom 08.-10.05.2025 in Wernigerode oder auf Anfrage)

Nach der märchenhaften Führung trennten sich die Wege vieler Teilnehmer. Manche blieben noch zusammen in einem Lokal, einige blieben sogar noch eine Nacht in Kassel, andere traten den Heimweg an. Einig waren sich aber alle: Es war auch trotz Regen eine tolle Veranstaltung mit sehr interessanten Seminaren, die nicht nur ein Thema intensiv behandelten, sondern einen Überblick im Großen und Ganzen vermittelten. Es fand ein intensiver beruflicher Austausch unter Gleichgesinnten statt und der eine oder andere fuhr mit neuen Erkenntnissen und Anregungen wieder nach Hause und genau das macht unser jährliches Treffen so wichtig. Natürlich ist auch der private Austausch mit vielen lustigen Momenten eine Reise wert, denn Freundschaften müssen gepflegt werden.

 

Wernigerode 2025

Die Freude auf nächstes Jahr vom 08. - 10.05.2025 in Wernigerode konnte man beim Abschied bereits hören. In diesem Sinne: Wir freuen uns auf ein persönliches Wiedersehen mit alten und neuen Mitgliedern, aber auch interessierten Nichtmitgliedern in Wernigerode!

Kontakt

Forum Deutscher Rechts- und Notarfachwirte e.V.
c/o Annika Brachmann
Gänsepfuhlweg 20
OT Marwitz - 16727 Oberkrämer

Tel.: +49 3302 – 6071428
Fax: +49 3222 – 3114866

E-Mail: info@rechtswirtforum.de

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